Einbau einer Variax-Elektronik in eine US-Stratocaster


*** ELECTRONIC CIRCUIT / SCHALTPLAN für PROFIS: ***
HIER  habe ich die wichtigsten technischen Details zur VARIAX 300 - Elektronik
bzw. zum Umbau in einer pdf-Datei beschrieben!  Einen Schaltplan der Strat mit Stand
2014 - nach Einbau eines Seymour Duncan Hot Rails 1 an der Bridge gibt es HIER.

Zuerst wurde meine schwarze Variax 300 zerlegt:

 
OBEN: die Original-Bridge mit den LR-Baggs Piezo - Pickups.

Die 6 Saitenhalter werden vorsichtig abmontiert und nach einer notwendigen mechanischen Anpassung der Strat-Tremoloeinheit (siehe weiter unten) auf dieser montiert.


Eine Masseverbindung zu den Saitenhaltern erfolgt auch über die M3-Befestigungsschraube der Platine, (die zusätzlich mit Doppelklebeband befestigt ist). Diese Platine wird für meinen Umbau später nicht benötigt:



Die Anschlüsse zur Subplatine mit den Pots und dem 5-way-switch müssen später neu verdrahtet werden
Die zweite Schaltebene des 5-way-switch ist in der Variax nicht belegt und wird später zum Umschalter der strat-Pickups benutzt:



Die Elektronik-Hauptplatine mit den Prozessoren, dem A/D-Wandler und der Spannungsstabilisierung:

Die beiden Variax-Buchsen mit ihren Anschlüssen sind leicht zerlegbar.
Die Kunststoff-Klinkenbuchse wird später durch eine Stereobuchse in Metallausführung in der Strat-Jackplate ersetzt.
Über den Ringkontakt wird dann (wie bei der Variax) der Pluspol der Versorgungsspannung (9V DC / 200 mA) zugeführt.
Der binär codierte Drehschalter ist mechanisch auf 12 Stellungen begrenzt.

 

Die komplette Original-Elektronik ohne das obere Abschirmblech:


Der Einbau der Variax 300 - Elektronik in die US-Strat ...

Die LR-Baggs Piezo-Saitenhalter wurden auf die Original-Tremoloeinheit der Strat versetzt. Dazu mussten auf der Oberseite und im Tremoloblock Durchführungen für die Kabel gefräst werden.
Ein Problem waren die Bohrungen für die Stellschrauben der Saitenreiter, weil sie bei der Original-USA-Strat NICHT mittig angebracht sind!
Die alten Bohrungen wurden daher mit Zweikomponenten-Flüssigmetall verschlossen und neue gebohrt. Im Bereich der Piezo-Anschlusskabel, die aus dem Tremoloblock kommen, musste auch das Holz etwas ausgefräst werden.

 

Eine Schablone für die Ausfräsung des Elektronikfaches in der Strat wird in Corel Draw erstellt, auf eine Folie gedruckt und auf eine 16mm-MDF Platte übertragen. Diese wird mit der Stichsäge ausgesägt.
In dieser Ausnehmung wird dann später die Oberfräse auf dem Strat-Korpus geführt. Beim Fräsen habe ich die Schablone mit Doppelklebeband am Korpus befestigt (Achtung auf den Lack!)

VORHER:


NACHHER:

 

Die Elektronik wird ohne die Original-Pots und Schalter und ohne das Original-Abschirmblech eingebaut. Die Anschlüsse für die Piezos wurden mit flexiblen Kabeln verlängert und mit Silikonschlauch isoliert.
Das Programmierkabel hängt hier für den ersten Test noch lose heraus:



Mit fertiger durchgehender Abdeckung auf der Rückseite und eingebauter RJ-45-Programmierbuchse:


Im Originalzustand sah die Strat so aus - mit Pickguard in antik weiss ...


Beim Umbau bin ich dann auf ein Pickguard in "Tortoise" umgestiegen, weil es mir besser gefallen hat:

Eine meiner Vorgaben beim Umbau war es, die Strat optisch möglichst wenig zu verändern. Deshalb habe ich bewusst auf den Drehschalter zur Bankwahl verzichtet und durch einen kleinen Kippschalter mit 3 Stellungen ersetzt.
Damit kann ich 3x5=15 Variax-Sounds auswählen, was mir für Live-Auftritte reicht.

gegenüber dem Bild oben wurden die Kinman-PUs wieder durch Fender Vintage-Typen ersetzt und zusätzlich ein Roland GK-3-System eingebaut (siehe Schaltplan).

... und so sieht die Strat-Variax jetzt aus:

Und was macht man dann mit einer Variax 300 - Leiche ohne Elektronik???

Ein Griff in die Bastelkiste: alte Saitenhalter drauf, einen billigen Squier-Strat Pickup (15 Euro)
und ein Volumen Pot mit 250 k log (3 Euro) und eine alte Klinkenbuchse eingebaut -
und fertig ist eine ganz passable Übungsgitarre (für die Villa in der Toscana oder die Hochseeyacht ...)